Die neue Mitbestimmung entzweit

Das Hochschulgesetz von 1969 sollte mit der Viertelparität die Universitäten demokratisieren und nach den Studentenunruhen auch wieder befrieden. Doch die Vorstellung, dass die Gruppe der Professorinnen und Professoren nun dem akademischen Mittelbau, den Studentinnen und Studenten und den sonstigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Gremien gleichgestellt sein sollte, stieß vor allem in der traditionell stark hierarchisch organisierten Medizin auf den Widerstand der Hochschullehrerinnen und -lehrer.

Die Hoffnungen auf einen konstruktiven Dialog wurden enttäuscht, gerade in der Medizin waren die Auseinandersetzungen heftig. Während die eine Seite versuchte, ihre Macht zu erhalten und mit der Notwendigkeit fachlicher Kompetenz bei Entscheidungen argumentierte, die letztlich die medizinische Versorgung der Stadt betrafen, versuchte die andere Seite, die Strukturen nachhaltig zu verändern und setzte auch auf Personalveränderungen.

Dass die beabsichtigte Befriedung so nicht zu erreichen war, trug dazu bei, dass bereits 1973 erste Pläne veröffentlicht wurden, das Hochschulgesetz wieder zu novellieren.

Das Hochschulgesetz von 1969 sollte mit der Viertelparität die Universitäten demokratisieren und nach den Studentenunruhen auch wieder befrieden. Doch die Vorstellung, dass die Gruppe der Professorinnen und Professoren nun dem akademischen Mittelbau, den Studentinnen und Studenten und den sonstigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Gremien gleichgestellt sein sollte, stieß vor allem in der traditionell stark hierarchisch organisierten Medizin auf den Widerstand der Hochschullehrerinnen und -lehrer.

Die Hoffnungen auf einen konstruktiven Dialog wurden enttäuscht, gerade in der Medizin waren die Auseinandersetzungen heftig.: Während die eine Seite versuchte, ihre Macht zu erhalten und mit der Notwendigkeit fachlicher Kompetenz bei Entscheidungen argumentierte, die letztlich die medizinische Versorgung der Stadt betrafen, versuchte die andere Seite, die Strukturen nachhaltig zu verändern und setzte auch auf Personalveränderungen.

Dass die beabsichtigte Befriedung so nicht zu erreichen war, trug dazu bei, dass bereits 1973 erste Pläne veröffentlicht wurden, das Hochschulgesetz wieder zu novellieren.

Der Physiker und Soziologe Dr. Rolf Kreibich wurde 1969 als Wissenschaftlicher Assistent zum ersten Präsidenten der Freien Universität gewählt. Bis dahin wurden die deutschen Universitäten ausschließlich von Professoren als Rektoren geleitet. Ermöglicht wurde Kreibichs Wahl durch die Reform des Berliner Hochschulgesetzes.
 

Detlef Borrmann studierte von 1957 bis 1961 Rechtswissenschaften an der Freien Universität Berlin und war von 1973 bis 1989 Kanzler der Hochschule, anschließend bis 1999 Staatssekretär in den Senatsverwaltungen für Inneres und Justiz.

Erläuterungen zum Kapitel:

Als Reformsozialisten bezeichnete sich eine Gruppe von pragmatischen Hochschullehrerinnen und -lehrern, die der SPD nahestanden.

Dr. Kuno Böse studierte und promovierte an der Freien Universität und war von 1983 bis 1992 in leitenden Funktionen im Präsidialamt der Freien Universität Berlin tätig. Von 1992 bis 2000 war er Chef des Stabes und später Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Inneres.

Dr. Hildegard Frisius arbeitete ab 1967 in dem zu dieser Zeit zur Freien Universität Berlin gehörenden Klinikum Westend. Sie engagierte sich als Vertreterin der Assistenzärzte in den Gremien der Hochschule; nach einer gescheiterten Habilitation 1976 verließ sie die Freie Universität Berlin.

Das Hochschulgesetz von 1969 sollte mit der Viertelparität die Universitäten demokratisieren und nach den Studentenunruhen auch wieder befrieden. Doch die Vorstellung, dass die Gruppe der Professorinnen und Professoren nun dem akademischen Mittelbau, den Studentinnen und Studenten und den sonstigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Gremien gleichgestellt sein sollte, stieß vor allem in der traditionell stark hierarchisch organisierten Medizin auf den Widerstand der Hochschullehrerinnen und -lehrer.

Die Hoffnungen auf einen konstruktiven Dialog wurden enttäuscht, gerade in der Medizin waren die Auseinandersetzungen heftig. Während die eine Seite versuchte, ihre Macht zu erhalten und mit der Notwendigkeit fachlicher Kompetenz bei Entscheidungen argumentierte, die letztlich die medizinische Versorgung der Stadt betrafen, versuchte die andere Seite, die Strukturen nachhaltig zu verändern und setzte auch auf Personalveränderungen.

Dass die beabsichtigte Befriedung so nicht zu erreichen war, trug dazu bei, dass bereits 1973 erste Pläne veröffentlicht wurden, das Hochschulgesetz wieder zu novellieren.

Das Hochschulgesetz von 1969 sollte mit der Viertelparität die Universitäten demokratisieren und nach den Studentenunruhen auch wieder befrieden. Doch die Vorstellung, dass die Gruppe der Professorinnen und Professoren nun dem akademischen Mittelbau, den Studentinnen und Studenten und den sonstigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Gremien gleichgestellt sein sollte, stieß vor allem in der traditionell stark hierarchisch organisierten Medizin auf den Widerstand der Hochschullehrerinnen und -lehrer.

Die Hoffnungen auf einen konstruktiven Dialog wurden enttäuscht, gerade in der Medizin waren die Auseinandersetzungen heftig.: Während die eine Seite versuchte, ihre Macht zu erhalten und mit der Notwendigkeit fachlicher Kompetenz bei Entscheidungen argumentierte, die letztlich die medizinische Versorgung der Stadt betrafen, versuchte die andere Seite, die Strukturen nachhaltig zu verändern und setzte auch auf Personalveränderungen.

Dass die beabsichtigte Befriedung so nicht zu erreichen war, trug dazu bei, dass bereits 1973 erste Pläne veröffentlicht wurden, das Hochschulgesetz wieder zu novellieren.

Der Physiker und Soziologe Dr. Rolf Kreibich wurde 1969 als Wissenschaftlicher Assistent zum ersten Präsidenten der Freien Universität gewählt. Bis dahin wurden die deutschen Universitäten ausschließlich von Professoren als Rektoren geleitet. Ermöglicht wurde Kreibichs Wahl durch die Reform des Berliner Hochschulgesetzes.
 

Detlef Borrmann studierte von 1957 bis 1961 Rechtswissenschaften an der Freien Universität Berlin und war von 1973 bis 1989 Kanzler der Hochschule, anschließend bis 1999 Staatssekretär in den Senatsverwaltungen für Inneres und Justiz.

Erläuterungen zum Kapitel:

Als Reformsozialisten bezeichnete sich eine Gruppe von pragmatischen Hochschullehrerinnen und -lehrern, die der SPD nahestanden.

Dr. Kuno Böse studierte und promovierte an der Freien Universität und war von 1983 bis 1992 in leitenden Funktionen im Präsidialamt der Freien Universität Berlin tätig. Von 1992 bis 2000 war er Chef des Stabes und später Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Inneres.

Dr. Hildegard Frisius arbeitete ab 1967 in dem zu dieser Zeit zur Freien Universität Berlin gehörenden Klinikum Westend. Sie engagierte sich als Vertreterin der Assistenzärzte in den Gremien der Hochschule; nach einer gescheiterten Habilitation 1976 verließ sie die Freie Universität Berlin.