Die Berlin-Blockade
Vom 24.06.1948 bis 12.05.1949 blockiert die Sowjetunion West-Berlin, wodurch es keine Land- und Wasserverbindungen mehr in die Stadt gibt. Begründet wird die Blockade zunächst mit der Tage zuvor in den westlichen Besatzungszonen eingeleiteten Währungsreform. Als Reaktion rufen die Westalliierten die Berliner Luftbrücke ins Leben, um die Bevölkerung aus der Luft zu versorgen. Bis zu deren Einstellung am 30. September 1949 werden über 270.000 Flüge gezählt mit über 2 Millionen Tonnen Luftfracht.
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Ein Plan für den Wiederaufbau Europas
Mit dem Marshallplan (oder European Recovery Program) fördern die USA in den Jahren von 1948 bis 1952 mit damals rund 13,12 Milliarden Dollar den Wiederaufbau der Staaten Europas, wovon auch die Bundesrepublik Deutschland stark profitierte.
1948
Die Gründung aus der Opposition heraus ging weit hinaus
Die Hoffnung auf ein freies akademisches Leben ist bei vielen groß, die sich schon bald nach Ende des Zweiten Weltkriegs zum Studium an der Berliner Universität Unter den Linden immatrikulieren.
Indoktrination und ideologische Ausrichtung der Lehre machen diese Erwartungen jedoch schnell zunichte – Widerstand wird durch die sowjetische Besatzungsmacht rigoros unterdrückt. Die Reaktion erfolgt 1948: Die Opposition aus Studenten- und Professorenschaft bereitet mit Unterstützung aus der Berliner Politik und durch die amerikanische Militärregierung die Gründung der Freien Universität Berlin vor.
Die Gründungsfeier
Am 04.12.1948 findet die Gründungsfeier der Freien Universität Berlin im Titania-Palast in Berlin-Steglitz statt.
Schon bei der Vorbereitung der Veranstaltung deuten sich Spannungen an. Die Rolle der Studentinnen und Studenten, welche die Gründung vorangetrieben haben, wird in Frage gestellt; die eingeladenen Rektoren aus Westdeutschland bleiben im Wesentlichen fern, da sie misstrauisch gegenüber den erweiterten Mitspracherechten der Studentenschaft sind.
Improvisation ist alles
Der Aufbau der Freien Universität Berlin ab 1948 ist wie die Gründungsfeier von Improvisation gekennzeichnet:
Neben Institutsgebäuden der ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und der Friedrich-Wilhelms-Universität werden Dahlemer Villen bezogen und für den Lehrbetrieb genutzt.
Der Wechsel an die Freie Universität Berlin
Von der Berliner Universität Unter den Linden wechselt 1948 eine Reihe von Fächern an die Freie Universität Berlin, nahezu geschlossen etwa die Veterinärmedizin.
Die Wiederbewaffnung beginnt
Am 02.10.1954 werden die Pariser Verträge unterzeichnet. Sie sehen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland und die Aufnahme in die NATO vor.
1954
Ein Neubau für den Campus
Mit dem Henry-Ford-Bau wird 1954 ein zentraler Neubau eröffnet, in dem sich das Auditorium Maximum befindet.
Zugleich verkörpert er das kontinuierliche Engagement aus den Vereinigten Staaten für die junge Hochschule. Zwischen 1948 und 1963 fließen über 20 Millionen DM von der US-Administration an die Freie Universität Berlin; dazu kommen mehr als 10 Millionen DM von der Ford Foundation. Die Zahl der Immatrikulierten wächst bis 1960 auf 12.548.
Der Sputnikschock
Am 04.10.1957 erreicht der sowjetische Satellit Sputnik 1 die Erdumlaufbahn.
In den USA und Westeuropa löst das den sogenannten „Sputnikschock“ aus, der gesteigertes Interesse an der Raumfahrt zur Folge hat.
1957
Weltraumklänge
An der Freien Universität Berlin werden weitere Fächer wie die Meteorologie rasch aufgebaut und erweisen sich als ausgesprochen nützlich für die Stadt – zum Beispiel durch die Wetterberichte.
Als Publikumsrenner aber erweisen sich Aufnahmen mit Klängen des 1957 gestarteten „Sputnik“ aus dem Weltall bei der telefonischen Wettervorhersage, was zum Zusammenbruch des Telefonnetzes führt.
Der Bau der Berliner Mauer
Am 13.08.1961 beginnt der Bau der Berliner Mauer, die nicht nur den Ostteil vom Westteil der Stadt trennt, sondern alle drei Sektoren des Westteils vollständig umschließt und damit jegliche Verbindungen zum Umland unterbricht.
Die 167,8 Kilometer lange und schwer bewachte Grenzanlage wird auf Weisung der DDR-Regierung errichtet und soll den Flüchtlingsstrom aus dem Osten in den Westen stoppen. Für die DDR-Grenzsoldaten gilt in Fällen des „ungesetzlichen Grenzübertritts“ ein Schießbefehl, der zwischen 136 und 245 Menschen das Leben kostet.
1961
Die Teilung der Stadt trifft die Freie Universität Berlin
Der Mauerbau 1961 trifft die Freie Universität Berlin empfindlich.
Etwa ein Viertel der Immatrikulierten stammt aus dem Ostteil der Stadt; in der überwiegenden Mehrheit entscheiden sie sich, im Westteil der Stadt zu bleiben. Dieser Wechsel ist nach der Abriegelung des Westteils jedoch kaum noch möglich; Studentinnen und Studenten der Freien Universität Berlin beteiligen sich darauf in unterschiedlichster Form an der Unterstützung von Fluchthilfe. Bis zum Januar 1962 gelingt es ihnen, mehr als 800 Personen zur Flucht zu verhelfen. Mehr als 70 Studentinnen und Studenten werden jedoch festgenommen und von DDR-Gerichten zu Haftstrafen verurteilt.
Das Attentat auf John. F. Kennedy
Am 22.11.1963 kommt US-Präsident John F. Kennedy bei einem Attentat in Dallas durch zwei Gewehrschüsse ums Leben.
Kennedy fährt mit seiner Frau Jackie in einer Limousine mit offenem Verdeck, als um 12:30 Uhr Gewehrschüsse fallen, die ihn in Hals und Kopf treffen. Als Tatverdächtiger wird Lee Harvey Oswald verhaftet und zwei Tage später in Polizeigewahrsam vom Nachtclubbesitzer Jack Ruby getötet. Die Warren-Kommission kommt zum Ergebnis, Oswald sei der alleinige Täter gewesen, dagegen stellt ein später einberufener Untersuchungsausschuss fest, es habe wahrscheinlich mehrere Täter gegeben. Die Frage wird bis heute kontrovers diskutiert.
1963
Der Präsident der USA und die Freie Universität Berlin
Am 26.06.1963 besucht der US-Präsident John F. Kennedy Berlin.
Nach seiner berühmten Rede vor dem Rathaus Schöneberg („Ich bin ein Berliner“) fährt er zur Freien Universität Berlin, wo ihm die Ehrenbürgerwürde der Stadt verliehen wird und er eine Ansprache hält, in der er betont, dass Freiheit die Einheit Berlins und Deutschlands bedeute.
Fünf Tage nach seiner Ermordung am 22.11.1963 wird das Amerika-Institut der Freien Universität in John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien umbenannt.
Der Vietnamkrieg eskaliert
Im Vietnamkrieg stehen sich Nordvietnam und die Nationale Front für die Befreiung Südvietnams (NLF) auf der einen Seite und die USA und Südvietnam auf der anderen gegenüber.
Die USA fürchten, dass mit Vietnam ganz Südostasien unter die Kontrolle kommunistischer Regierungen geraten könne und bombardieren 1965 erstmals Nordvietnam direkt, ab März 1966 schicken sie Bodentruppen nach Südvietnam. Daraufhin unterstützen die Sowjetunion und die Volksrepublik China Nordvietnam. Nach jahrelangen, heftigen Kampfhandlungen und der Ausweitung des Krieges auf Laos und Kambodscha schliessen die USA 1973 einen Waffenstillstand mit Nordvietnam.
1965
Die Studentenbewegung organisiert sich
Ab 1965 nehmen die Spannungen zwischen Studentenschaft auf der einen Seite und Hochschulleitung und Professorenschaft auf der anderen Seite zu.
Auslöser ist unter anderem ein Redeverbot für den Publizisten Erich Kuby. Inspiriert von den Protestbewegungen an den US-Hochschulen kommt es zu ersten Vorlesungsstreiks. Auch der eskalierende Vietnam-Krieg wird zunehmend zum Thema.
Am 22.06.1966 findet im Henry-Ford-Bau das erste „sit-in“ an einer deutschen Universität statt, an dem sich 3.000 Studentinnen und Studenten beteiligen.
Benno Ohnesorg wird erschossen
Benno Ohnesorg (1940-1967), Student in Berlin und Pazifist, nimmt am 02.06.1967 an der Demonstration in West-Berlin gegen den Staatsbesuch des iranischen Schahs Reza Pahlavi teil und wird abseits dieser vom Polizisten Karl-Heinz Kurras mit einem Pistolenschuss aus kurzer Distanz getötet.
Kurras behauptet, er habe in Notwehr gehandelt und wird dank der Falschaussagen seiner Polizeikollegen freigesprochen. Kurras ist (wie 2009 bekannt wird) Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Seit 2011 gilt als gesichert, dass er ohne Auftrag, unbedrängt und gezielt auf Ohnesorg geschossen hatte.
1967
Die Unruhen nehmen zu
Benno Ohnesorgs gewaltsamer Tod löst 1967 Unruhen an der Freien Universität Berlin und in der gesamten Stadt aus.
Sein Tod trägt maßgeblich dazu bei, dass sich die Studentenbewegung der 60er Jahre bundesweit ausbreitet und radikalisiert, mit weitreichenden gesellschaftspolitischen Folgen.
Das Attentat auf Rudi Dutschke
Rudi Dutschke (1940-1979), ein deutscher Soziologe und politischer Aktivist, gilt als Wortführer der Studentenbewegung der 1960er Jahre.
Am 11. 04.1968 schießt der Hilfsarbeiter Josef Bachmann am Kurfürstendamm dreimal auf Dutschke. Dutschke erleidet lebensgefährliche Gehirnverletzungen und überlebt nur knapp. Am 24. Dezember 1979 ertrank Dutschke nach einem epileptischen Anfall in der Badewanne.
Die Notstandsgesetze werden verabschiedet
Nach der Verabschiedung durch den Deutschen Bundestag und den Bundesrat treten am 28.06.1968 Grundgesetzänderungen in Kraft, die gemeinhin als Notstandsgesetze bezeichnet werden.
Ziel der Notstandsgesetze ist es, die Handlungsfähigkeit des Staates in Krisensituationen (Naturkatastrophe, Aufstand, Krieg) zu sichern. Während der Beratungen über diese Gesetzespakete kommt es zu großen Protesten, vor allem durch die Außerparlamentarische Opposition (APO), die Gewerkschaften und die FDP. Man weist vor allem auf die katastrophalen Erfahrungen mit Notstandsgesetzen in der Weimarer Republik hin und kritisiert das Übergehen des Parlaments als Souverän.
1968
Angriff auf einen Studentenführer
Das gezielte Attentat auf Rudi Dutschke eskaliert 1968 die Situation in Berlin weiter und hat neue Attacken auf das Verlagshaus Axel Springer zur Folge.
Die erste Mondlandung
Am 21.07.1969 setzt der US-amerikanische Astronaut Neil Armstrong als erster Mensch seinen Fuß auf den Mond, kurz später folgt ihm sein Kollege Edwin „Buzz“ Aldrin.
Das ist der Höhepunkt der ersten bemannten Raumfahrtmission Apollo 11, die von der Raumfahrtbehörde NASA ins Leben gerufen wurde. Armstrong und Aldrin setzen mit der Mondlandefähre Eagle auf dem Erdtrabanten auf, während der dritte Astronaut der Mission, Michael Collins, im Kommandomodul des Raumschiffs Columbia zurückbleibt. Nach einem knapp 22-stündigen Aufenthalt kehrt die Landefähre wieder zum Kommandoschiff zurück, welches am 24. Juli im Pazifik wassert. Mit Apollo 11 werden erstmalig Gesteinsproben von einem anderen Himmelskörper zur Erde geholt. Die erfolgreiche Mission verfolgen weltweit rund 600 Millionen Menschen vor dem Fernseher.
1969
Ein neues Hochschulgesetz
In Folge des Inkrafttretens des neuen „Gesetzes über die Universitäten des Landes Berlin“ („Universitätsgesetz“) am 16.07.1969 werden die bisherigen sechs Fakultäten der Freien Universität Berlin und das Otto-Suhr-Institut in 24 Fachbereiche und sechs Zentralinstitute umstrukturiert.
Der erste Präsident
Am 24.11.1969 wird der Diplomphysiker und Soziologe Rolf Kreibich zum ersten Präsidenten der Freien Universität Berlin gewählt (zuvor wurde die Hochschule von einem Rektor geleitet).
Konflikt um die Mitbestimmung
Die Realisierung des neuen Hochschulgesetzes, das 1969 die „Ordinarienuniversität“ ablöst und neben der Professorenschaft anderen Gruppen wie Studentenschaft, Mittelbau und sonstigen Universitätsangestellten größere Mitspracherechte verleiht, führt zu einer verstärkten Politisierung der Hochschule und ihrer Gremien.
Die Gründung der Roten Armee Fraktion (RAF)
Am 14.05.1970 befreien Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin und Komplizen den inhaftierten Andreas Baader. Dies gilt als Gründungsdatum der RAF.
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Das Bafög erleichtert den Studienzugang
Die Veröffentlichung des Buches „Die deutsche Bildungskatastrophe“ von Georg Picht im Jahr 1964 gilt als Beginn der Diskussion um die Bildungsreform.
Sie hat neben der Gründung neuer Universitäten auch die Verabschiedung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (Bafög) 1971 zur Folge und führt zur Öffnung der Hochschulen.
Die Prüfung auf Verfassungstreue kommt
Seine Umsetzung führt vor allem an den Hochschulen zu heftigen Protesten; er wird de facto 1985 endgültig abgeschafft.
Der Radikalenerlass (Beschluss der Regierungen des Bundes und der Länder zur Überprüfung von Bewerbern für den Öffentlichen Dienst auf deren Verfassungstreue) wird am 28.01.1972 beschlossen.
1970
Welche Freiheit ist gemeint?
Am 09.02.1970 wird die „Notgemeinschaft für eine freie Universität“ (NofU) gegründet, nachdem an der Hochschule die politische Auseinandersetzung eskaliert ist und linksradikale Studentengruppen handgreiflich geworden sind. Zu den Gründungsmitgliedern gehören Professoren wie Alexander Schwan (der die Hochschulreform befürwortet hatte) und Gründungsstudenten wie Stanislaw Karol Kubicki.
Tod einer Leitfigur
Am 09.09.1976 stirbt der Präsident der Volksrepublik China, Mao Zedong.
1976
Streik gegen die Berufsverbote
Streiks gegen die sogenannten Berufsverbote und den Radikalenerlass in den Jahren 1976 und 1977 und gegen die geplante Novellierung des Berliner Hochschulgesetzes (BerlHG) 1978 sorgen an der Freien Universität weiterhin für Spannungen.
Ein neuer Präsident
Im Mai 1976 wird der wissenschaftlich renommierte Professor für Vergleichende Literaturwissenschaft Eberhard Lämmert zum Präsidenten der Freien Universität Berlin gewählt. Er gilt einerseits als Vertreter liberaler, reformorientierte Positionen, bindet auf den Positionen der Vizepräsidenten aber auch Vertreter der konservativen Hochschullehrerschaft ein. Damit wird der Prozess der Konsolidierung innerhalb der Freien Universität Berlin eingeleitet.
Die Universität wächst
Die Freie Universität Berlin entwickelt sich zur Massenuniversität: Die Zahl der Immatrikulierten steigt von 31.668 im Sommersemester 1976 bis auf 56.607 im Sommersemester 1988.
Der „Deutsche Herbst“
Als „Deutscher Herbst“ bezeichnet man die Zeit im September und Oktober 1977, die durch Anschläge der terroristischen Vereinigung Rote Armee Fraktion (RAF) geprägt wird.
Die Entführung und Ermordung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer, die Entführung des Lufthansa-Flugzeugs Landshut und die Suizide der inhaftierten führenden Köpfe der ersten Generation der RAF stellen das letzte Kapitel der so genannten Offensive 77 der RAF dar, bei der zuvor schon Generalbundesanwalt Siegfried Buback und der Vorstandssprecher der Dresdner Bank Jürgen Ponto ermordet wurden. Der „Deutsche Herbst“ gilt als eine der schwersten Krisen in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Der Begriff leitet sich vom Film „Deutschland im Herbst“ von 1978 ab, welcher sich in einer Collage mehrerer Dokumentarfilme mit der Reaktion des Staates auf den Terrorismus aus unterschiedlichen Blickwinkeln kritisch auseinandersetzt.
1977
Ein Platz für den Nachwuchs
In der Königin-Luise-Straße wird 1977 die Kindertagesstätte der Freien Universität Berlin eröffnet.
Der erste Deutsche im Weltall
Am 26.08.1978 fliegt der DDR-Kosmonaut Sigmund Jähn als erster Deutscher in das Weltall.
1978
Ein neues Hochschulgesetz für Berlin
Mit der Verabschiedung des Berliner Hochschulgesetzes (BerlHG) am 23.11.1978 werden Bestimmungen aus einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 1973 umgesetzt, die der Professorenschaft die Mehrheit der Sitze in allen Universitätsgremien zuspricht. Zugleich wird die 1969 abgeschaffte Verfasste Studentenschaft wieder eingeführt.
Neue politische Konstellationen
Die 1969 auf Bundesebene geschlossene sozialliberale Koalition zwischen SPD und FDP endet 1982. Es folgt eine Koalition zwischen CDU und FDP.
In Berlin löst bereits 1981 eine Koalition aus CDU und FDP den vorhergehenden SPD-FDP-Senat ab.
1981
Eine Institution für die Frauenforschung
1981 wird die „Zentraleinrichtung zur Förderung von Frauenstudien und Frauenforschung“ eröffnet.
Das Space Shuttle Challenger
Im April 1983 nimmt das Space Shuttle „Challenger“ seinen Dienst als Raumfähre der NASA auf. Bis zum Januar 1986 absolviert „Challenger“ zehn Weltraumflüge.
1983
Integration mit einem konservativen Präsidenten
Im Mai 1983 wird der zum konservativen Spektrum gehörende Jurist Prof. Dr. Dieter Heckelmann zum Präsidenten der Freien Universität gewählt.
Er war zuvor Erster Vizepräsident im Präsidialamt von Eberhard Lämmert und setzt die Linie fort, mit dem Ziel der weiteren Konsolidierung der Hochschule ein breites politisches Spektrum in ihre Leitung einzubinden.
Forschung für die Gesellschaft
1983 gründet die Freie Universität Berlin eine Stabsstelle für Forschungsförderung und Forschungsvermittlung, die die Arbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Hochschule sichtbarer machen und Kooperationen mit außeruniversitären Partnern anstoßen soll.
Eine Wende in der Sowjetunion
Am 11.03.1985 wird Michail Gorbatschow Generalsekretär der KPdSU.
1985
Die Freie Universität im Weltraum
Vom 30.10. bis zum 06.11.1985 ist der Physiker Prof. Dr. Reinhard Furrer, der anschließend als Professor und Direktor des eigens gegründeten Instituts für Weltraumtechnologie arbeitet, an Bord der US-Raumfähre Challenger, um dort Experimente durchzuführen.
Mehr Geld für die Hochschulen
Ab 1989 reagiert die Bundesregierung auf die Überlastung der Hochschulen mit Sonderprogrammen, die nach dem zuständigen Bundesminister Möllemann I und II genannt werden.
1989
An der Freien Universität Berlin wird rebelliert
Im Wintersemester 1988/89 findet bundesweit ein Streik der Studentinnen und Studenten gegen die prekäre Lage an den überfüllten Hochschulen statt. An der Freien Universität Berlin richten sich die Aktivitäten zudem gegen geplante Strukturveränderungen, die zu Institutszusammenlegungen führen sollen. Mit Mitteln aus einem Hochschulsonderprogramm des Bundes werden daraufhin die sogenannten „Projekttutorien“ eingerichtet.
Die Mauer fällt
Am 09.11.1989 wird seitens der DDR die Berliner Mauer geöffnet, was den Zerfall der DDR einleitet.
1989
Neue Kontakte in den Osten
Nach dem unerwarteten Fall der Berliner Mauer 1989 treffen zahlreiche Angehörige der Freien Universität Berlin spontan Mitbürgerinnen und Mitbürger aus dem Ostteil der Stadt oder kommen mit Kolleginnen und Kollegen aus den dortigen Wissenschaftseinrichtungen zusammen.
Konservative Mehrheit in Berlin
Nach den ersten Gesamtberliner Wahlen nimmt im Januar 1991 der Senat einer Koalition aus CDU und SPD unter dem Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen seine Tätigkeit auf. Diese Koalition besteht bis 2001.
1991
Die Integration geht weiter
Im Mai 1991 wird der Jurist Prof. Dr. Johann W. Gerlach zum Präsidenten der Freien Universität Berlin gewählt. Er setzt die Politik eines Präsidialamts fort, das Vertreter aller relevanten hochschulpolitischen Gruppen berücksichtigt.
Mehr Europa
Am 01.11.1993 tritt der Vertrag von Maastricht in Kraft; aus der Europäischen Gemeinschaft wird die Europäische Union.
1993
Weniger Studenten an der Freien Universität Berlin
Im September 1993 veröffentlicht die Senatsverwaltung für Wissenschaft und Forschung den „Berliner Hochschulstrukturplan 1993“. Darin wird festgelegt, dass an der Freien Universität Berlin 10.000 Studienplätze abgebaut werden sollen.
Südafrika wandelt sich
Am 10.05.1994 wird Nelson Mandela Präsident von Südafrika.
1994
Neue Strukturen an der Freien Universität Berlin
Am 01.10.1994 treten zahlreiche Strukturveränderungen an der Freien Universität Berlin in Kraft, die teilweise Verlagerungen an die Humboldt-Universität zu Berlin realisieren, teilweise als Reaktion auf die Pläne des Senats Zusammenlegungen realisieren, gegen die sich 1988 die studentischen Streiks gerichtet hatten.
Der verborgene Reichstag
Am 17.06.1995 verhüllt der Verpackungskünstler Christo den Reichstag. Die Aktion dauert bis zum 07.07.1995.
1995
Der Botanische Garten kommt
Am 01.01.1995 werden der Botanische Garten und das Botanische Museum Teil der Freien Universität Berlin.
Die Medizin fusioniert
Am 03.01.1995 tritt das Gesetz zur Neuordnung der Hochschulmedizin in Berlin in Kraft.
Neben der Fusion verschiedener Bereiche und einer Reduzierung der Professorenzahlen sieht es die Zuordnung des Universitätsklinikums Rudolf Virchow zur Humboldt-Universität zu Berlin vor. Der Vizepräsident für den medizinischen Bereich der Freien Universität Berlin, Prof. Dr. Peter Gaethgens, tritt aus Protest zurück.
Das Ende der „Ära Kohl“
Bei den Bundestagswahlen am 27.09.1998 gewinnen SPD und Grüne die Mehrheit und bilden einen Monat später die erste rot-grüne Bundesregierung.
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Der Bologna-Prozess beginnt
Am 19.06.1999 wird an der Universität Bologna eine gleichnamige Erklärung von den Bildungsministern Italiens, Frankreichs, Deutschlands und Großbritanniens unterzeichnet. Sie sieht vor, die Anerkennung von Studienleistungen auf Basis eines Punktesystems zu erleichtern und die Mobilität von Studentinnen und Studenten zu fördern.
1998
Ein Mediziner wird Präsident
Am 02.06.1998 wird der Mediziner Prof. Dr. Peter Gaethgens zum neuen Präsidenten der Freien Universität Berlin gewählt.
Terror in den USA
Am 11.09.2001 verübt die islamistische Terrorgruppe al-Quaida vier Anschläge mit entführten Flugzeugen. Zu den Zielen gehören das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington.
2001
Die Umsetzung von Bologna beginnt
Am 17.01.2001 beschließt der Akademische Senat ein Rahmenkonzept für die Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen. Damit soll die auf europäischer Ebene beschlossene sogenannte „Bologna-Reform“ realisiert werden.
Ein neuer Slogan für Berlin
Im November 2003 formuliert der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, Berlin sei „arm aber sexy“.
2003
Der neue Präsident ist Erziehungswissenschaftler
Am 21.05.2003 wird der Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Dieter Lenzen zum Präsidenten der Freien Universität Berlin gewählt.
Die Charité übernimmt die Medizin
Am 01.06.2003 tritt das Vorschaltgesetz für die Klinikums-Fusion in Berlin in Kraft, die „Charité-Universitätsmedizin“ als Gliedkörperschaft von Freier Universität Berlin und Humboldt-Universität zu Berlin bildet.
Ein deutscher Papst
Am 19.04.2005 wird der deutsche Kardinal Joseph Ratzinger vom Konklave 2005 zum Papst Benedikt XVI. gewählt.
2005
Preisgekrönte Architektur für die Philologien
Am 14.09.2005 wird die von dem englischen Architekten Sir Norman Foster (Lord Foster of Thames Bank) entworfene Philologische Bibliothek der Freien Universität in Berlin eröffnet.
Geld für Exzellenz
Die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen wird erstmals 2005/2006 ausgeschrieben. Ziel des Programms ist die nachhaltige Stärkung des Wissenschaftsstandorts.
2005
Erfolgreich im Exzellenz-Wettbewerb
Am 13.10.2006 werden im Rahmen der so genannten Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zwei Graduiertenschulen der Freien Universität Berlin bewilligt.
Mehr Europa
Am 13.12.2007 unterzeichnen die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union den Vertrag von Lissabon, der die Zusammenarbeit der Staaten vertiefen soll.
2007
Ein neues Angebot für den wissenschaftlichen Nachwuchs
Am 13.07.2007 wird mit der Dahlem Research School eine universitätsweite Plattform für Promotionsstudienangebote eröffnet.
Auch in der zweiten Runde exzellent
Am 19.10.2007 wird die Freie Universität Berlin in der zweiten Staffel der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder ausgezeichnet und gehört damit zu den neun Elite-Universitäten der Bundesrepublik.
EU in der Krise
Der Haushalt des Mitgliedsstaats Griechenland wird am 03.02.2010 unter EU-Kontrolle gestellt, da das Land hoch verschuldet ist.
2010
Ein Literaturwissenschaftler im Präsidialamt
Am 12.05.2010 wird der Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Peter-André Alt zum Präsidenten der Freien Universität Berlin gewählt.
Ein japanisches Kernkraftwerk macht deutsche Politik
Im März 2011 kommt es nach schweren Erdbeben zu Störungen im japanischen Kernkraftwerk Fukushima Daiichi. Sie sind der Anlass für den Ausstieg der Bundesrepublik Deutschland aus der Nutzung der Kernenergie.
2011
Digitale Hilfe zum Studium
Mit der Einführung des Online-Studienfachwahl-Assistenten am 30.06.2011 wird es Studieninteressentinnen und-interessenten ermöglicht, sich vorab online mit multimedial aufbereiteten Informationen mit einzelnen Fächern vertraut zu machen.
Auf zum Mars
Am 05.05.2018 beginnt die Mars-Mission InSight der NASA. Die Sonde soll die Entwicklungsprozesse erforschen, die die Oberfläche des Planeten formten.
2018
Die Universität unter Leitung eines Mathematikers
Am 02.05.2018 wird der Mathematiker Prof. Dr. Günter M. Ziegler zum Präsidenten der Freien Universität Berlin gewählt.
An der Spitze der Europäischen Kommission
Am 16.07.2019 wird die deutsche CDU-Politikerin Ursula von der Leyen vom Europäischen Parlament zur Präsidentin der Europäischen Kommission gewählt.
2019
Exzellenz auf breiter Basis
Am 19.07.2019 wird im Rahmen des Exzellenzstrategie-Wettbewerbs die Berlin University Alliance ausgezeichnet. Sie ist ein strategischer Zusammenschluss aus Freier Universität Berlin, Technischer Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin und der Charité Universitätsmedizin.