Erste Immatrikulation an der Freien Universität Berlin

Die Immatrikulation der ersten Studentinnen und Studenten zwang die Freie Universität Berlin zu einem großen Maß an Improvisation. Verfahrensregeln existierten noch nicht - dazu kam, dass die inhaltliche Prüfung der Qualifizierung der Bewerber oft in der Hand von Studentinnen und Studenten lag, die über weniger Erfahrung verfügten als ihre Gegenüber, die oft schon vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ihr Studium begonnen hatten. Zugleich sollte die politische Vergangenheit der Neuimmatrikulierten abgeklärt werden, ohne dass Ähnlichkeiten zu den rigiden Praktiken an der damaligen Berliner Universität, der späteren Humboldt-Universität zu Berlin, entstanden. 

Die Immatrikulation der ersten Studentinnen und Studenten zwang die Freie Universität Berlin zu einem großen Maß an Improvisation. Verfahrensregeln existierten noch nicht - dazu kam, dass die inhaltliche Prüfung der Qualifizierung der Bewerber oft in der Hand von Studentinnen und Studenten lag, die über weniger Erfahrung verfügten als ihre Gegenüber, die oft schon vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ihr Studium begonnen hatten. Zugleich sollte die politische Vergangenheit der Neuimmatrikulierten abgeklärt werden, ohne dass Ähnlichkeiten zu den rigiden Praktiken an der Humboldt-Universität zu Berlin entstanden.

Prof. Dr. Stanislaw Karol Kubicki war einer der Gründungsstudenten der Freien Universität Berlin und zählte zum Kreis der Organisatoren des Aufbaus der Hochschule. Zu seinen Aufgaben gehörte die Gestaltung der Immatrikulation.

Erläuterungen zum Kapitel:

Als Gegenentwurf zu den Fragebögen der Sowjets (die vor allem die politische Orientierung abfragten) und der Amerikaner (die mit 131 Fragen sehr umfassend Informationen abfragten) entwickelte Kubicki ein Formular mit lediglich sieben Fragen. Abgefragt wurden Name, Abitur, akademische Vorbildung und – auf Verlangen der Amerikaner – Mitgliedschaften in nationalsozialistischen Organisationen.

Die US-Behörden bewerteten den Fragebogen als korrekt und effizient.

Prof. Dr. Stanislaw Karol Kubicki war einer der Gründungsstudenten der Freien Universität Berlin und zählte zum Kreis der Organisatoren des Aufbaus der Hochschule. Zu seinen Aufgaben gehörte die Gestaltung der Immatrikulation.

Erläuterungen zum Kapitel:

Helmut Coper war ein deutscher Mediziner, Gründungsstudent und erster AStA-Vorsitzender der Freien Universität Berlin sowie Direktor des ersten Instituts für Neuropharmakologie in Deutschland. Er hatte die Matrikelnummer 2 der Freien Universität Berlin.

Prof. Dr. Walter Franke bewarb sich 1949 parallel für ein Studium der Chemie an der Freien Universität Berlin und um einen Studienplatz für ein Lehramtsstudium an der Humboldt-Universität zu Berlin.  Ein Angebot, für die SED als Jugendfunktionär tätig zu werden, lehnte er ab. Im selben Jahr wurde er inhaftiert und vom Sowjetischen Militärtribunal Potsdam 1950 wegen angeblicher konterrevolutionärer Aktivitäten, antisowjetischer Propaganda und Spionage zu 25 Jahren Arbeits- und Erziehungslager verurteilt. Nach seiner Begnadigung 1954 floh er nach West-Berlin und nahm an der Freien Universität Berlin das Studium der Chemie auf.

Erläuterungen zum Kapitel:

Seine Schilderung der Immatrikulationsprüfung illustriert das Problem, dass Prüflingen, die schon einige Semester studiert hatten, Prüfer gegenüber saßen, die als Studenten noch Neulinge in ihrem Fach waren.

Dr. habil. Eva Strommenger-Nagel kam in den Gründungstagen der Freien Universität Berlin als Studentin an die Hochschule – in einer Zeit, als Improvisation notwendig war, um überhaupt einen Studienbetrieb zu ermöglichen. Als eine der ersten Studentinnen der Vorderasiatischen Altertumskunde erlebte sie den Aufbau dieses Fachs; sie leitete Grabungen in Uruk und arbeitete am Museum für Vor- und Frühgeschichte in Berlin.

Erläuterungen zum Kapitel:

Dass die Bestätigung der Immatrikulation sich verzögerte, dürfte nicht nur der Tatsache geschuldet gewesen sein, dass die Administration der Freien Universität Berlin erst im Aufbau war. Auch die Deutsche Post war Gegenstand der Auseinandersetzung zwischen den Alliierten, wobei die Sowjetunion bestrebt war, den Betrieb für die gesamte Stadt unter ihre Kontrolle zu bekommen.



 

Der Manager Edzard Reuter studierte als Sohn des damaligen Oberbürgermeisters und späteren Regierenden Bürgermeisters Ernst Reuter in der Gründungszeit an der Freien Universität Jura; er war später unter anderem als Vorstandsvorsitzender der Daimler-Benz AG tätig.

Erläuterungen zum Kapitel:

Helmut Coper war ein deutscher Mediziner, Gründungsstudent und erster AStA-Vorsitzender der Freien Universität Berlin sowie Direktor des ersten Instituts für Neuropharmakologie in Deutschland. Er hatte die Matrikelnummer 2 der Freien Universität Berlin.

Die Erzählung von der Aufnahmeprüfung Edzard Reuters zeigt, wie in den Anfangstagen der Freien Universität Berlin improvisiert wurde. Verbindliche Kriterien zur Beurteilung der fachlichen Qualifikation lagen nicht vor; die (oft studentischen) Prüfer verlegten sich gelegentlich darauf Allgemeinwissen abzufragen.

Die Immatrikulation der ersten Studentinnen und Studenten zwang die Freie Universität Berlin zu einem großen Maß an Improvisation. Verfahrensregeln existierten noch nicht - dazu kam, dass die inhaltliche Prüfung der Qualifizierung der Bewerber oft in der Hand von Studentinnen und Studenten lag, die über weniger Erfahrung verfügten als ihre Gegenüber, die oft schon vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ihr Studium begonnen hatten. Zugleich sollte die politische Vergangenheit der Neuimmatrikulierten abgeklärt werden, ohne dass Ähnlichkeiten zu den rigiden Praktiken an der damaligen Berliner Universität, der späteren Humboldt-Universität zu Berlin, entstanden. 

Die Immatrikulation der ersten Studentinnen und Studenten zwang die Freie Universität Berlin zu einem großen Maß an Improvisation. Verfahrensregeln existierten noch nicht - dazu kam, dass die inhaltliche Prüfung der Qualifizierung der Bewerber oft in der Hand von Studentinnen und Studenten lag, die über weniger Erfahrung verfügten als ihre Gegenüber, die oft schon vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ihr Studium begonnen hatten. Zugleich sollte die politische Vergangenheit der Neuimmatrikulierten abgeklärt werden, ohne dass Ähnlichkeiten zu den rigiden Praktiken an der Humboldt-Universität zu Berlin entstanden.

Prof. Dr. Stanislaw Karol Kubicki war einer der Gründungsstudenten der Freien Universität Berlin und zählte zum Kreis der Organisatoren des Aufbaus der Hochschule. Zu seinen Aufgaben gehörte die Gestaltung der Immatrikulation.

Erläuterungen zum Kapitel:

Als Gegenentwurf zu den Fragebögen der Sowjets (die vor allem die politische Orientierung abfragten) und der Amerikaner (die mit 131 Fragen sehr umfassend Informationen abfragten) entwickelte Kubicki ein Formular mit lediglich sieben Fragen. Abgefragt wurden Name, Abitur, akademische Vorbildung und – auf Verlangen der Amerikaner – Mitgliedschaften in nationalsozialistischen Organisationen.

Die US-Behörden bewerteten den Fragebogen als korrekt und effizient.

Prof. Dr. Stanislaw Karol Kubicki war einer der Gründungsstudenten der Freien Universität Berlin und zählte zum Kreis der Organisatoren des Aufbaus der Hochschule. Zu seinen Aufgaben gehörte die Gestaltung der Immatrikulation.

Erläuterungen zum Kapitel:

Helmut Coper war ein deutscher Mediziner, Gründungsstudent und erster AStA-Vorsitzender der Freien Universität Berlin sowie Direktor des ersten Instituts für Neuropharmakologie in Deutschland. Er hatte die Matrikelnummer 2 der Freien Universität Berlin.

Prof. Dr. Walter Franke bewarb sich 1949 parallel für ein Studium der Chemie an der Freien Universität Berlin und um einen Studienplatz für ein Lehramtsstudium an der Humboldt-Universität zu Berlin.  Ein Angebot, für die SED als Jugendfunktionär tätig zu werden, lehnte er ab. Im selben Jahr wurde er inhaftiert und vom Sowjetischen Militärtribunal Potsdam 1950 wegen angeblicher konterrevolutionärer Aktivitäten, antisowjetischer Propaganda und Spionage zu 25 Jahren Arbeits- und Erziehungslager verurteilt. Nach seiner Begnadigung 1954 floh er nach West-Berlin und nahm an der Freien Universität Berlin das Studium der Chemie auf.

Erläuterungen zum Kapitel:

Seine Schilderung der Immatrikulationsprüfung illustriert das Problem, dass Prüflingen, die schon einige Semester studiert hatten, Prüfer gegenüber saßen, die als Studenten noch Neulinge in ihrem Fach waren.

Dr. habil. Eva Strommenger-Nagel kam in den Gründungstagen der Freien Universität Berlin als Studentin an die Hochschule – in einer Zeit, als Improvisation notwendig war, um überhaupt einen Studienbetrieb zu ermöglichen. Als eine der ersten Studentinnen der Vorderasiatischen Altertumskunde erlebte sie den Aufbau dieses Fachs; sie leitete Grabungen in Uruk und arbeitete am Museum für Vor- und Frühgeschichte in Berlin.

Erläuterungen zum Kapitel:

Dass die Bestätigung der Immatrikulation sich verzögerte, dürfte nicht nur der Tatsache geschuldet gewesen sein, dass die Administration der Freien Universität Berlin erst im Aufbau war. Auch die Deutsche Post war Gegenstand der Auseinandersetzung zwischen den Alliierten, wobei die Sowjetunion bestrebt war, den Betrieb für die gesamte Stadt unter ihre Kontrolle zu bekommen.



 

Der Manager Edzard Reuter studierte als Sohn des damaligen Oberbürgermeisters und späteren Regierenden Bürgermeisters Ernst Reuter in der Gründungszeit an der Freien Universität Jura; er war später unter anderem als Vorstandsvorsitzender der Daimler-Benz AG tätig.

Erläuterungen zum Kapitel:

Helmut Coper war ein deutscher Mediziner, Gründungsstudent und erster AStA-Vorsitzender der Freien Universität Berlin sowie Direktor des ersten Instituts für Neuropharmakologie in Deutschland. Er hatte die Matrikelnummer 2 der Freien Universität Berlin.

Die Erzählung von der Aufnahmeprüfung Edzard Reuters zeigt, wie in den Anfangstagen der Freien Universität Berlin improvisiert wurde. Verbindliche Kriterien zur Beurteilung der fachlichen Qualifikation lagen nicht vor; die (oft studentischen) Prüfer verlegten sich gelegentlich darauf Allgemeinwissen abzufragen.

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